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Heinrich Schütz: Die Sieben Worte Jesu am Kreuz

 

Karfreitag, 2. April, 15 Uhr – Spitalkirche

Musikalische Andacht zur Sterbestunde Jesu

 

Kammerchor St. Georg

Solisten aus dem Chor, u. a. Wolfgang Knoll in der Rolle des Jesus

 

Ein Barockensemble mit
Claudia Esch und Ina Stengl: Flöten
Friedrich Klehr: Bassflöte und Gambe
Barbara Goede: Gambe und Orgel

 

Ulrike Bomhard: Orgel

 

Leitung: Udo Knauer

 

Liturg: Pfarrer Martin Reuter

 

Die mitteltönig gestimmte Truhenorgel durften wir uns aus der Kirche in Auhausen ausleihen – Herzlichen Dank!

 

Liebe Freunde der Kirchenmusik,

 

Die „Sieben Worte Jesu am Kreuz“ gibt es eigentlich gar nicht. In keiner der biblischen Passionserzählungen kommen sie vor. Erst die Zusammenschau der vier Evangelien ergibt interessanterweise die „Sieben“, die in der biblischen jüdisch/christlichen Symbolik unter anderem als Zahl der Vollkommenheit gilt. Nur zwei Beispiele: 7 Schöpfungstage weisen auf die Vollkommenheit von Gottes Schöpfungswerk hin, die 7 Bitten des Vaterunsers auf das alles umfassende (=vollkommene) Gebet.

Die Vertonung der Evangelienharmonie der „Sieben letzten Worte“ von Heinrich Schütz dauert nicht einmal zwanzig Minuten, ist aber musikalisch ungeheuer dicht und symmetrisch angelegt. Um die biblischen Worte als Kern legt sich ein doppelter Rahmen: Der äußere wird gebildet von der ersten und letzten Strophe des Chorals „Da Jesus an dem Kreuze stund“, der innere von zwei identischen „Symphoniae“, was hier schlicht mit „Instrumentalstück“ zu übersetzen ist.

Weiter können Sie hören: Palestrinas „Adoramus te“, die doppelchörige Motette „Herr, wenn ich nur dich habe“ aus den „musikalischen Exequien“ von Heinrich Schütz und instrumental: 2 Canzonen von Guilio Mussi und die „Sonata Settima à 4“ von Joh. Rosenmüller.

Einen spannenden Kontrast zu dieser Musik aus dem 16. und 17. Jahrhundert bildet zum Schluss des Gottesdienstes „I had a dream“ von dem Australier Brenton Broadstock, dessen zweifelnder und fragender Blick nach innen „…Am I a dream? Am I a soul? Have I been right?...“ in die Zuversicht mündet: „I am remembered“. Obwohl es sich nicht um einen geistlichen Text handelt ist, haben mich diese Worte gerade im Zusammenhang mit dem Geschehen am Kreuz tief berührt und letztlich dazu bewogen, diesen „Stilbruch“ zu begehen und ein zeitgenössisches Stück in ein frühbarockes Programm aufzunehmen. 

Fühlen Sie sich herzlich eingeladen!


Ihr Udo Knauer